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Prächtigkeit der Mutterschaft"  -  "Andachtsbild"

 

Erst durch das Kind wird eine Frau zur Mutter.

"Ave Maria Gracia Plena" - das war der erste Gedanke, der mir zum Thema `Mutter`einfiel. Die Mutter in der Darstellung des Abendlandes war immer Gottesmutter und wurde somit als Barmherzige, Gnadenreiche, Mildtätige, Fürsorgende und Vermittlerin zwischen Gott und Mensch dargestellt (s.Raffael). Der Mensch konnte seine Not auf diese Mutter projizieren. Die bildliche und skulpturale Darstellung war bis zum Rokoko auf diese ,zumeist kirchliche, Rolle reduziert. Noch bei den Malern des Biedermeier (s.Runge) war sie  auf diese, zumeist kirchliche, Rolle reduziert.                                                                          Die echte Mutter in der Realität der Bevölkerung - arm, notleidend, hilflos, ausgeliefert, unterdrückt, im Alltag angekommen - war strikt ausgespart, hatte keinen Platz. Die Darstellung dieses Mutterbildes hin zu einer anderen bzw. realistischen Darstellung änderte sich in der medialen Präsentation erst mit dem Realismus des 19. Jhd., z.B. bei Leibl. Jetzt gibt es die Mutterdarstellung im Spannungsfeld zwischen Armut und Luxus, Familie und Beruf und im sozialen Milieu (s. Expressionisten, Zille, Kollwitz).                              In unserer modernen Medienwelt ist die Mutter in allen Rollen und Facetten präsent in Werbung, Fernsehen und Internet.

Schon in der Darstellung der `Gottesmutter`- der Mystifizierung der Mutterrolle - liegen Freud und Leid eng beieinander. Die glückliche Geburt Jesu wird mit der Pieta, der Leidensmutter konfrontiert. Das begünstigte die Projektion der Bürger, eine Bittstellerin für ihre Nöte und Leiden zu haben.                                           Mutterschaft bedeutet meist Freud und Leid, Angst und Verlust. So legt im `Weihnachtsoratorium - Ballett` von John Neumeier, Hamburg, die Protagonistin der Maria die Geburtswindel Jesu vorausahnend als späteres Lendentuch der Kreuzigung zur Seite.

Die Glanzfolien der heutigen Werbung - man beachte die heufige Parellität zu den früheren ästhetischen Madonnenbildern - kontrastieren gleichzeitig mit den grausamen Hungerbildern aus Afrika und den Gastoten aus Syrien. Die Bildende Kunst wiederum  konfrontiert uns mit alltäglichen, unspektakulären Mütterbildern (z.B. Alice Neel, Deichtorhallen, Hamburg 2018).

 

Mit meinem Tryptichon hinterfrage ich und lote das Mutterbild in der medialen Welt von der Gotik bis heute aus, konfrontiere die glückliche Mutter mit der leidenden, die leibhafte Mutter mit der toten, die Mutter des Luxus (s.Klimt und Stuck) mit der verarmten und hungernden Mutter. Das Spannungsfeld der medialen Mutterrolle wird veranschaulicht. Es entsteht einerseits eine Vermischung der Aussagen und Zuordnungen als auch wird die Wirkung auf den Betrachter durch krasse Gegenüberstellungen und Verfremdungen gesteigert (s. Mutter/Kind als Verbrannte zusammen liegend neben Mutter/Kind von Paula Modersohn-Becker oder die Mutterrolle in der Werbung neben der Pieta von Bellini). Durch fotografische Verzerrungen, Farbströme und Übermalungen entstehen Verfremdungen und Irritationen, d.h. Aufmerksamkeit.

Meine oft ironische  und provokante Herangehensweise soll den Betrachter sowohl irritieren als auch aufmerksam machen. Er bemerkt auf Grund der prächtigen Farbigkeit wohl zuerst die Madonnen von Raffael und Schnorr von Caroslfeld , sieht sich aber plötzlich einem schrecklich anmutenden frisch geborenene Kind ind der Malweise von Otto Dix gegenüber, usw. . Er kann und soll sich dieser von mir gewollten Wirkung nicht entziehen sondern sich  in die konträre Darstellung vertiefen.

Die Seitentafeln in ihrer Farbgebung und expressiven Formensprache ergänzen und verstärken drastisch das Ungleichgewicht zwischen Glück und Unglück, Geburt und Tod als auch Hoffnung und Vanitas.              Die Darstellung kleiner glücklicher Kinder (Tafel links) beinhaltet ein hohes emotionales Potential, bei der Dartsellung von Kinderleichen und Kinderschädeln (Tafel rechts) hört für viele wohl der "ästhetische Genuss" auf .

Installation         

Zur Verstärkung der unterschwelligen oder offenkundigen Ironie und des Sarkasmus erhält mein Tryptichon daher auch den Zusatztitel "Andachtsbild" . Eine spätere dekorativen Einfassung ist angedacht.                   In einer Raumecke plaziert , mit einer Kniebank davor, sollen wie bei einem milttelalterlichen Klappaltar die Seitenflügel leicht nach vorn verschwenkt werden.                                                           

 

                                                                                                                                                                    

 

 

  

 

 

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